Pfusch am Bau

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Ein Fachwerkhaus im Wandel der Zeit

Erstellt von Wilfried am 24. Oktober 2020

Einleitung

Endlich ist es soweit, ich möchte über meine Erfahrungen bei der Sanierung unseres Fachwerkhauses berichten.

Ein Fachwerkhaus zu sanieren, je nach Bausubstanz, kann eine Mammut Aufgabe sein. Gerade wenn man beabsichtigt komplett zu entkernen und das Haus umzukrempeln. Da gehen schnell mehrere Jahre ins Land und kostet in der Regel sehr viel Geld. Es sei denn man bringt das notwendige Geschick und die Handwerklichen Fähigkeiten zum Selbermachen mit. Gerade Lehm ist ein dankbarer Werkstoff der zum Selbermachen gerade zu einlädt. Mal eben neu machen wenn es mal noch nicht geklappt hat ist eher kein Problem. Lehrgänge dazu und viele Tutorials findet man problemlos im Internet. Während bei größeren Projekten sicherlich ein Architekt beauftragt werden sollte, reicht es bei einfachen Renovierungsarbeiten aus, sich mit dem nötigen Fachwissen kundig zu machen. Mit etwas Glück kann man auch Handwerker aus der Region, bitten die Eigenleistung mit Rat oder in Cooperation zu unterstützen. Ich habe dieses Glück gehabt, und konnte Sachkundige Handwerker die sich mit Fachwerk-Hausbau auskennen fragen.

Seit Mitte 2017 bin ich nun dabei ein altes Fachwerkhaus zu renovieren. Ich sage gleich dazu, ich bin kein Profi. Alles was ich hier veröffentliche ist aus Sicht eines Laien dargestellt, aber mit dem Versuch möglichst fundiertes, angeeignetes Wissen weiter zu geben. Ein Erfahrungsbericht, der anderen helfen soll, bei eigenen Vorhaben und Entscheidungen, ggf. Fehler zu erkennen oder zu vermeiden. Ich erhoffe mir auch Beiträge anderer Leser, die vielleicht etwas beisteuern können.

Schön wäre es, Tipps und Verbesserungsvorschläge oder Ergänzungen von Fachfirmen zu bekommen, die nehme ich gerne mit auf!

Dazu können gerne Kommentare geschrieben werden. Link-Anfragen können gerne per Email an mich gesendet werden.

( Bitte verzichten Sie auf Link´s in Kommentaren. Diese werden sonst automatisch als Spam gelöscht! )

Eine Buchempfehlung kann ich schon mal vorab mitgeben.

Fachwerkhäuser restaurieren – sanieren – modernisieren
von Wolfgang Lenze

Im Internet ist eine Lese-probe zu finden. Hier der Link: Fachwerkhaussanierung.de

Mir hat dieses Buch sehr geholfen! Und jeder der sich zu diesem Thema schlau machen möchte oder selbst Hand anlegen möchte, sollte sich Informationen aneignen, die ihm helfen nicht mehr schaden anzurichten als es ggf. schon seine Vorbesitzer getan haben.

Steht Ihr Haus unter Denkmalschutz?

Wenn ja, dann sollten auf jeden Fall erstmal beim Baudenkmal-Amt nachfragen. Zum einen haben Sie Möglichkeiten der Förderung und Steuerlich können sie auch in Ihrer Einkommenserklärung Ausgaben geltend machen. Einzelheiten dazu sollten Sie auf jeden Fall VOR Beginn der Arbeiten klären!

Nun zum Haus selbst.

Dieses Haus ist schon lange in Familienbesitz, und im laufe der letzten Jahrzehnte wurden von unseren Vorfahren mehrere Umbauten / Veränderung / Reparaturen vorgenommen. Der erste noch Dokumentierte Umbau fand 1935 statt. Damals wurde das noch vorhandene Scheunentor, gegen den Vorläufer der heutigen Eingangstür ausgetauscht. In diesem Rahmen entstand das darüberliegende Zimmer, das einige Jahre als Wohnzimmer genutzt wurde. Folgende Renovierungen wurden eher zum Nachteil für dieses Haus durchgeführt. Weitere Dokumentationen gibt es leider nicht mehr. Vermutlich sind alle älteren Unterlagen bei dem großen Brand 1850 in Horn, beim Brand des Rathauses vernichtet worden. 1983 wurde das Gebäude dann unter Denkmalschutz gestellt. Die Vermietung, vor 2016, hatte zu einem fatalen, nicht gemeldeten, Wasserschaden im Erdgeschoss geführt, den ich nun in eigener Regie seit 2017 behebe. Dazu sind dann Erneuerung der Elektroinstallation und Innenraum Sanierungen / Renovierung hinzu gekommen. Wie das so ist, fängt man an einer Stelle etwas an, kommt meist noch was anderes hinzu. Hier nun das Ergebnis der bereits sanierten Front. Ich werde einige Dinge detaillierter beschreiben. Meine Ambitionen hierbei sind, dieses Fachwerkhaus möglichst mit den alten Mitteln, wie Lehm, Kalkputz und Lehmfarben zu renovieren. Leider ist nicht überliefert wie alt das Haus ist. Es gibt Bestandteile, die vermutlich schon mehrere hundert Jahre alt sind. Andere Teile sind im laufe der Zeit um oder angebaut worden.  Zum Vergleich ein Foto aus ca. 1960. Der untere Teil des Fachwerks ab Giebel wurde zu meinem Bedauern durch eine Fa. die keine Ahnung von Fachwerk hatte, in den 70er oder 80er Jahren, komplett ausgetauscht. Die Gefache in dem Bereich unsachgemäß mit Hohlziegeln ausgemauert und mit Zementputz verputzt. ( Eine der Todsünden an einem Fachwerk! )

Und da wären wir bei  Fehler Nummer 1 der Vergangenheit. Grundsätzlich Fachfirmen beauftragen. Eine Bautischlerei ist nicht unbedingt die richtige Wahl bei der Restaurierung eines Fachwerkhauses. Lassen sie sich Referenzen von bereits Sanierten Häusern zeigen. Und nicht jeder Maurer hat Fachwissen über Gefache ausmauern und korrektes Verputzen mit den entsprechenden für ein Fachwerk geeignetem Material.

Gott sei Dank, hat in den letzten Jahren ein Wandel stattgefunden, so das zunehmend ein Bewusstsein für das Historische Erbe entstanden ist und der Erhalt dieser schönen alten Gebäude immer mehr in den Focus gerückt ist. Ich hoffe das es gelingt viele dieser alten Häuser auch in unserer Stadt zu retten.

In dem Foto unten, kann man die Kirchstraße um oder vor 1922 sehen. im vorderen rechten Haus war eine Schmiede vorhanden, dort wurden die davorstehenden Wagen und andere Dinge repariert.

Kirchstraße vor 1922
Kirchstraße vor ca. 1922
Ansicht Kirschstr_ca_1959_Ford Taunus 12m

Kirchstrasse um 1960

Kirchstrasse_2019

Kirchstrasse_2019

Wie man sehen kann, hat die Fassade einen erheblichen Wandel erfahren.

Eingang_2020

Im Oktober 2020 wurde der Eingang noch etras ansprechender gestaltet.

Der Giebelbereich ist, noch weitestgehend Original. In der Spitze konnte ich eine Lippische Rose unter 4 verschiedenen Farbschichten freilegen. Diese habe ich nach bestem Wissen mit den aktuellen Farben wieder hergestellt. Aus Sandstein gemeißelt, durchzieht dieser Stein die komplette Wand. Für mich ein Highlight bei der Restaurierung dieser Fassade. Glücklicherweise war, im Giebelbereich noch der alte Kalkputz und dadurch auch die Holzbalken wenig beschädigt. Einige Stellen waren bereits unsachgemäß ausgebessert worden. Darauf gehe später näher ein.

Da ich die Kosten begrenzen möchte, aber Zeit bei mir kein Problem ist, versuche ich die meisten Gewerke selbst zu machen. Nur da wo meine Fähigkeiten nicht reichen, wie Heizung, Estrich arbeiten und Zimmermanns arbeiten habe ich Firmen beauftragt.

Balken, Ausfachung und Anstrich:

Ich denke, das dies für mich das wichtigste Thema ist, deshalb werde ich hier etwas ausfühlicher ins Detail gehen. Gerade die Fehler die hier gemacht werden können, können später nochmal erheblichen Aufwand verursachen.

In den vergangenen Jahrzehnten wurden bei vielen Fachwerkhäusern die Holzbalken mit Latexfarbe oder anderen Materialien wasserdicht gestrichen. Ausfachungen wurden mit Zement repariert, Fenster mit Bauschaum eingesetzt, Styropor innen oder aussen angeklebt. Fatale Fehler, wie viele Hausbesitzer feststellen mussten. Gerissene Farbe läst dann Wasser eindringen, das Holz kann nicht mehr abtrocknen und Schäden an den Balken und Verbindungsstellen können die Folge sein.

Diffusionsfähigkeit ein wichtiger Faktor!

Diffusionsfähigkeit betrifft den gesamten Wandaufbau! Im bewohnten Gebäude entsteht grundsätzlich Wasserdampf, sei es durch kochen, duschen, atmen, ect. Aber auch von Aussen kann durch Temperatur-unterschiede, Kondenswasser in einer Wand entstehen. Kann diese Feuchtigkeit nicht durch die Fachwerk-Wand wieder austreten, entstehen die bekannten Probleme. Unterbricht man die Fähigkeit der Wand zu „atmen“ zBsp. durch Styropor das von innen an die Wände geklebt wird, oder Zementputz an der Außenseite, Latexfarbe, nicht diffusionsfähige Innenfarben usw. kann in der Außenwand zu hohe Feuchtigkeit dazu führen, das nun die Holzanteile in der Wand durch Fäulnis in mitleidenschaft gezogen werden. Das gilt es zu verhindern!

Auch bei unseren Ausfachungen wurden in der Vergangenheit diese Veränderungen vorgenommen. Bei schadhaften Stellen an dem Verputz wurden Ausfachungen mit Zementputz ausgebessert. Bei einigen der alte Putz komplett ausgetauscht. Auch das hatte fatale Folgen für das Fachwerk. Ich möchte Ihnen das anhand von Bildern verdeutlichen.

Ausfachung mit abgeplatztem Kalkputz

Ausfachung mit abgeplatztem Kalkputz

Ausfachung mit nachträglich angebrachtem Zementputz und den verusachten Schäden

Bild 3

Zementputz und die Folgen

Holzfraß durch Zementputz 1

Holzfraß durch Zementputz

Nahaufnahme

Nahaufnahme

Holzfraß durch Zementputz 2

Holzfraß durch Zementputz 2

Im 1. Bild sehen Sie einen Teil der Holzbalken und den ursprünglichen Kalkputz der sich teilweise, wärend meiner Arbeiten abgelöst hat. Ersetzt man nun diese abgeplatzten Stellen durch Zementputz verändert man das Chemische und Physikalische Gleichgewicht, ein Zersetzungsprozess der angrenzenden Holzbalken beginnt. Auf den nächsten Bildern kann man die Folgen sehen. Das Holz bekommt davon, über die Jahre Risse, als ob man Holzkohle vor sich hätte, dort kann wiederum Feuchtigkeit eindringen und das Fachwerk gammelt vor sich hin.

Bild 7

Ausfachung mit Zementputz ausgebessert

Hier nochmal eine besonders exemplarische Stelle, eine kleine Ecke, die in einer Ausfachung mit Zementputz ausgebessert war. Deutlich ist der Schaden am Holz sichtbar, der nur im Bereich mit dem Zementputz entstanden ist. Rechts unten sind noch Farbreste und Kalkputz zu sehen, ab da gab es an der Stelle kaum Beschädigungen. In welchem Zeitrahmen sich das ganze abgespielt hat kann ich leider nicht genau sagen, ich schätze aber zwischen 20 und 30 Jahren. Bei Kalkputz können unter guten Bedingungen solche Balken mehrere 100 Jahre überstehen.

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Eichenbalken mit Kalkputz

Hier ein Balken der am alten Kalkputz anlag. Trotz kleinem Riss im Putz sind keine Holzbeschädigungen zu erkennen.

Hintergrund:

Zementputz wirkt zum einen chemisch negativ auf das Holz ein und ist nicht elastisch. Zum anderen kann Feuchtigkeit nicht schnell genug verdunsten. Kalkputz hingegen ist elastischer und in der Lage Wasser aufzunehmen und schnell wieder zu verdunsten. Der Fachbegriff lautet Diffusionsfähigkeit. Dadurch und andere biologische/chemische Eigenschaften reduziert/verhindert Kalkputz die Bildung von Schimmelpilzen und die damit verbundenen Verrottungserscheinungen am Holz.

Ausfachungen:

Ausfachungen gibt es in verschiedenen Varianten. Bei uns am Haus habe ich schon drei verschiedene entdeckt. Ausfachung mit Ziegelsteinen und Kalkputz, Ausfachung mit Staken und Lehmbewurf, Ausfachungen mit Natursteinen und Kalkputz.

Regionsbedingt, gibt es auch Ausfachungen mit Sichtsteinen in Ziegeloptik oder auch in Naturstein gehalten. Vermutlich gibt es noch mehr, die ich noch nicht gesehen habe.

Passend zum Thema hier ein Link zu einer Webseite mit Bildern zum Wandaufbau von Fachwerkneubauten.

Arbeitskreis-Fachwerk – Wandaufbau beim Fachwerkneubau

Links eine Ausfachung mit Natursteinen (Freilichtmuseum) und eine mit Staken bei uns im Haus, die ich zu Instandsetzung freilegen muste.

Hier nun eine Beschreibung, wie ich den Putz in einer Ausfachung ersetzt habe. Als erstes entfernen Sie alle Reste des alten Putzes so, das alle losen Bestandteile weg sind.

Da ich das Fach nicht komplatt entnehmen wollte, habe ich zur Sicherheit, als Alternative einige Edelstahlschrauben zur fixierung der Ziegelsteine rechts und links eingeschraubt. Als nächstes habe ich mit einem großen Pinsel eine Kalkputzschlämme aufgebracht. Das ist der Haftgrund für den eigentlichen Putz.
( Kalkputzschlämme: Sehr dünn angerührter Kalkputz zum Auftragen mit einem Quast oder Pinsel. )

Nach der entsprechenden Trocknung, wird der eigentliche Putz aufgetragen. Ich habe hier, um die Optik zu den alten noch vorhandenen Putzflächen etwas anzugleichen, mit einer groben Bürste eine Strucktur in den noch frischen Putz gedrückt. In der rechten Ausfachung, kann man gut bei dem alten Putz sehen, das die Seiten zum Balken hin, etwas angeschrägt sind. Das habe ich für die neuen Putzflachen übernommen.

Nach kompletter Trocknung des frischen Putzes, kann erst gestrichen werden. Rechts eine frisch gestrichene Ausfachung mit noch originalem, altem Kalkputz jedoch im unteren Bereich teilweise repariert. Links die gestrichene neue Fläche.

Eine wichtige Sache! Verwenden Sie Lehmziegel oder Lehmputz als Untergrund für Kalkputz, müssen sie beachten, das Kalkputz keine Verbindung zu Lehm herstellen kann. Darum ist es wichtig, dem Kalkputz einen Untergrund zu schaffen, in den er sich festkrallen kann. Dazu kratzt man entweder die Fugen der Lehmziegel tief aus, oder stellt mit einem sehr groben Zahnspachtel eine Oberfläche her die dies ermöglicht. Siehe Beispiel Bild.

Hier eine Ausfachung im Erdgeschoss die ich mit Lehmziegel ausgemauert habe.

Mit Kalkputzschlämme vorbereitet zum verputzen


Anstriche der Holzbalken:

Die Holzbalken sollten, wenn es sich realisieren lässt, möglichst komplett von alten Anstrichen befreit werden. Ich habe dazu, nach Empfehlung von Besuchern des Freilichtmuseum Detmold, einen speziellen infrarot Heizstrahler gekauft. ( Ein Tipp der Gold wert war! ) Der weicht die Farbe stark auf, und man kann sie super abkratzen. Den kompletten Giebel habe ich auf diese Weise innerhalb eins Tages freilegen können. Schwierig wird es wenn die Balken schon mal gestrahlt wurden und dadurch starke Riefen aufweisen. Für unsere Bedingungen war der Infrarotstrahler die 1. Wahl. Es gibt sicher noch mehr Möglichkeiten Farbe zu entfernen. Zum Bsp. Abbeizen oder Trockeneis. Ein Versuch mit Trockeneis hat bei uns aber nicht funktioniert.

Hat man die Farbe runter, verwendet man heute in der Regel Leinöl-Firnis für die Holzbalken,  welches mit Terpentinersatz entsprechend verdünnt wird. Ein sehr evffektiver und biologischer Holzschutz. Alternativ kann man auf Anstriche bei Eichenbalken auch verzichten. Ich habe mich allerdings für die Leinöl-Firnis Variante entschieden. Sieht für mich irgendwie edler aus. Leinöl kann mit Pigmenten auch eingefärbt werden. Pinsel oder Rollen sollten nach der Benutzung, mit Seife gut ausgewaschen werden.

Beachten Sie bitte die Gefahrenhinweise! Dazu gibt es Sicherheitsdatenblätter von den jeweiligen Herstellern. (Ein Auzug:)

Selbstentzündung z.B. bei benetzten Putzlappen (Autooxidation) möglich. Alle verunreinigten Materialien mit Wasser durchtränkt, in einem geschlossenen Metallbehälter aufbewahren.

Wäre ja schade, wenn wegen der nicht Beachtung solcher Dinge das gerade renovierte Haus schaden nimmt.

Dazu nochmal die Empfehlung: Wenn Sie selbst Hand anlegen wollen besorgen Sie sich erst das nötige Fachwissen! Firmen, die zum Beispiel Lehm putze anbieten, geben in der Regel auch die entsprechenden Lehrgänge dazu! Bei denkmalgeschützten Häusern, sollte vor begin jeder Arbeit geprüft werden, ob und welche Genehmigung Sie einholen müssen! Dabei erfahren Sie in der Regel auch, welches Material Sie einsetzen dürfen.

Fazit:

An ein Fachwerk gehört kein Zement, Silikon, Acryl, Bauschaum oder der gleichen!
Auch beim Fenstereinbau im Verbund mit Fachwerk bitte KEINEN BAUSCHAUM verwenden!
Sicherheitsregeln beachten! Schutzbrille, Gehörschutz und Verbandskasten fals man sich doch mal verletzt sollte auch vorhanden sein.

 

Zimmer mit Innendämmung und Lehmputz.

Das Erste Zimmer war fast fertig, innen gedämmt, neue Stromleitungen verlegt, tapeziert, gestrichen und neue Steckdosen montiert. Ich war stolz wie Oscar! Hier noch ohne Fußleisten und Heizung, die erst seit Okt. 2020 betriebsbereit angeschlossen ist. Der Fußboden sollte noch abgeschliffen werden und danach auch die Fußleisten montiert werden. Hier habe ich die Fensterlaibung noch eckig ausgeführt. Erst später habe ich dann den Tipp bekommen, die kannten großzügig, rund mit Radien bis zu 5 cm zu gestalten, dann sind die Ecken nicht so anfällig für Stöße und Abplatzungen. Aber ich bin trotzdem mit dem Ergebnis zufrieden. Und jetzt lasse ich das, in dem Zimmer, auch so.

Als ich das Zimmer Ende Sommer 2018 fertig hatte, wusste ich noch nicht wie die Fassade mir noch einen Strich durch die Rechnung machen würde. Im laufe des Herbst/Winter mit reichlich Regen, suchte sich Wasser nun einen Weg nach innen und der Lehmputz, mit den Holzfaserplatten, saugte sich an einigen Stellen, nach und nach mit Wasser voll. Das Resultat war, das Teile der oberen Laibung des rechten Fensters, im Januar auf die Fensterbank klatschen. Zu diesem Zeitpunkt war ich beruflich im Ausland und war sehr erschrocken, als meine Frau mir dann die Bilder schickte. Schade das ich Euch das nicht zeigen kann, die gesamte rechte Fensterbank war voll Lehm, die Spritzer vom nassen Lehm waren an die Wände gespritzt. Meine Enttäuschung kaum in Worte zu fassen. Die Reparaturen dazu konnten ich dann auch erst nach Reparatur der Fassade fortsetzen.

Vermoderter BalkenkopfDie Ursache für den Wassereintritt konnte ich, nach Inspektion der Fassade, schnell ausmachen. Von der Straße aus, mit bloßem Auge noch nicht sichtbar, waren die Stirnseiten der Tragenden Deckenbalken vermodert. Wieder eine nicht fachgerechte Arbeit, die zu Schäden geführt hatte. Im vorderen, unteren Bereich des Bildes ist ein Teil eines Blendbrettes zu sehen, was über den unteren Zwischenbalken, auf die komplette Länge des Balkens geschraubt und mit Silikon geklebt war. Dieses sollte einen Höhenunterschied der neueren Eichenbalken unterhalb des Giebels ausgleichen. An den Fugen war versucht worden mit Silicon oder Acryl abzudichten. In Verbindung mit der Latexfarbe unter dem Brett und auf dem Balkenkopf, kam es dann irgendwann zu Staunässe.

Das Bild ist wohl selbsterklärend genug.

Resultat: Der Balken darunter war letztendlich auch schon so beschädigt das der, im Rahmen der Fassaden-Sanierung, teilweise getauscht werden musste. Ich Dussel, habe leider noch keine Fotos von dieser reparierten Stelle gemacht. Das hole ich aber noch nach. Die Bilder kann ich aber erst 2021 einfügen. Ich hab jetzt eine Skizze gemacht die das sehr anschaulich darstellt.

Skitze vom reparierten Balkenkopf

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Anfang 2020 dann die Reparatur des Schadens.
Das Bild oben Zeigt den Zustand während der Reparatur.
In dem Zusammenhang habe ich die Fenster noch nachträglich um etwa 1 cm nach innen versetzt.

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 Im nächsten Bild, das fertige Ergebnis, vom Schaden keine Spur mehr.

Weiteres folgt.

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